Aktuelle Konstellationen und Arten der Begegnung zwischen Mensch und Natur stehen im Mittelpunkt in meinen beständigen und zeitweisen Skulpturen und Installation, die für den öffentlichen Raum oder direkt in der Natur realisiert wurden.
bigBONSAI steht symbolisch für das Zusammenkommen von Mensch, Zivilisation und Natur und hier ganz konkret in einem Straßenbahn-Rondell mit Grünfläche, wo Mensch (mit Straßenbahntechnik) ein- und abfährt.
Permanenter Standort: Ludwigshöhstraße – Straßenbahn-Rondell – vor Akademie für Tonkunst, 64285 DARMSTADT (Ankauf durch HEAGmobilo GmbH, Darmstadt – ein Unternehmen der HEAG-Gruppe).
SUNNY SIDE UP – Hochspannung upside-down ist entstanden für 8. Internationaler Waldkunstpfad – ‚Kunst Transpormation‘ 2016, Verein für Internationaler Waldkunst e.V. Darmstadt. Es nimmt inhaltlich die Position eines Vermittlers zwischen (Wald-)Boden und Energieerzeugung ein.
Die Frage der besten Energieversorgung bestimmt kontrovers die aktuelle Diskussion:
Welche Quellen, welche Kompromisse, welche Nachhaltigkeit, welcher Transport, welche Ziele?
Ein YouTube-Bericht mit Kuratorin Ute Ritschel über Waldkunstpfad, in dem auch SUNNY SIDE UP zu sehen ist.
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A BIOGRAM is a graphic interpretation of simultaneously occurring life’s rhythms. The BIOGRAM-images of the Finnish artist Merja Herzog-Hellstén build upon:
Rhythms relating to the human being such as pulse, breathing, the rhythm of walking in particular speed, etc…
Numerous life’s rhythms which surround, guide and accompany us daily, weekly and yearly through working life (industrial rhythms), moving from one place to another next to schedules and rhythms of holidays and free time.
The fluency with which we deal with the complex rhythmic structures barely draws our differentiated attention. Carried by this thought, Merja Herzog-Hellstén developed her artistic concept and a method of translating this observation into visual forms. The core for Merja Herzog-Hellstén’s experimental visual interpretations is, therefore, based on:
Recognizing the virtually unacknowledged skill of dealing sovereignly with simultaneous rhythms. Acknowledging this skill being part of every single human being.
Since 2005 Merja Herzog-Hellstén’s BIOGRAM-concept has manifested itself in various series. Her ‘Original-BIOGRAMS’depicts the primary results of the translation process from idea to visual form. An‘al-pha’(2010) series works with an artistically linguistic approach by fragmenting the BIOGRAM-forms to singular elements. Out of the ‘al-pha’–elements she further creates spatial works (Installations) with excessive repetition like ‘Mantric Fugue – SUPER REPETITION(2011). The present series ‘AEHETTRA’is on its way.
For ‘ARTerritoire 2012, Parcours D’ART ACTUEL en Suisse Normande’ Merja Herzog-Hellstén created a site specific ‘BIOGRAM ETANG D’ATHIS – for a leisurely path’ in form of a SCENIC INSTALLATION corresponding to the rhythms of a human being walking through such luscious landscapes as Etang d’Athis. (Press/ Presse)
PLUG/ STOEPSEL
‚Am Tag danach floss das Wasser zurück.
Als ob es wieder Platz im Bach gäbe.
Unverstöpselt liegen die Graswiesen nun da.‘
Die Flussaue, die direkt an bebautes Wohngebiet grenzt, ist ein Zeichen für flexibles Miteinander von Mensch und Natur. Eine zeitweise Ausdehnung des Baches sowie des menschlichen Lebensraumes findet an solchen Orten nur angepasst zueinander statt. Das Werk ‚PLUG’ würdigt diese Flexibilität.
Symbolhaft steht die Skulptur ‚PLUG’ auf einer Wiese, die gegebenenfalls zeit- und teilweise unter Wasser stehen kann. Der Korpusund das sich darüber liegende Drehelementdeuten an, dass der Korpus potentiell bis zum Wiesenboden herunter geschraubt werden kann, um somit – mit Hilfe des Stöpsels – die Wiese mit Wasser zu fluten. Die meiste Zeit liegt die Wiese jedoch trocken, weshalb der Korpus (und damit der Stöpsel) in der Skulptur unverschraubt oben bleibt.
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Als natürliche Fortsetzung der Installation ‚MULTIPLE CHOICE‘, (Kunstintervention im Konkordienkirche, Mannheim, 2014) und ‚PARADISEsupreme – Paradies finden oder erfinden?‘ (im Kunstmuseum Gelsenkirchen, 2015) brachte Merja Herzog-Hellstén durch OUT OF PARADISE organische Formen mit natürlichem und künstlichem Ursprung in den Dialog ein.
Bei der Betrachtung der Arbeit sticht ein anthropogener Einfluss geradezu ins Auge. Als Reaktion darauf kann bei der Betrachtung Ernsthaftigkeit einer humorvollen Analyse weichen: Derlei Kunststoffformen und Plastik gehören hier zunächst einfach nicht hin. Anderseits scheint es dann doch nicht ganz abwegig zu sein organisches Linienwirrwarr in diese Umgebung vorzufinden.
Der Mensch hat Kunststoff aus Rohöl – aus Naturmaterial entwickelt und produziert, um daraus wiederum etwas zu schaffen. Natur ist und bleibt AUSGANG, VORBILD und MOTIVATION für menschliche Schaffensprozesse. Die technischen Erfindungen würden sich in die natürlichen Kreisläufe einfügen, wenn eine Rückbesinnung auf die Natur auch nach mehreren künstlichen Abwandlung-Schritten möglich wäre. Sozusagen von Natur zu Natur, wenn auch über künstliche Umwege.