Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.3.2020
Wetterauer Zeitung, 13.03.2020
Darmstädter Echo, 26.7.2017
FAZ, 02.05.2017
FRANKFURTER RUNDSCHAU, 23.12.2016
‚Abstraktem eine Gestalt geben‘
HANAU Merja Herzog-Hellstén erhält den Kulturpreis des Main-Kinzig-Kreises
HANAUER ANZEIGER, 02.11.2016
OFFENBACH POST, 12. Oktober 2016
FRANKFURTER RUNDSCHAU, 11.10.2016
FRANKFURT RUNDSCHAU, 16. Juni 2016
HANAU POST, 17. Juni 2016
WAZ, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 25.04.2015
„So viel Kunst steckt im Gelsenkirchener Kunststoff“
Im Kunstraum des Kunstmuseums Gelsenkirchen hat die Künstlerin Merja Herzog-Hellstén ihre Installation PARADISEsupreme“ unter die Decke gehängt.
Foto: Martin Möller
OFFENBACHER POST, Juni 2015
KUNSTZEITUNG, Oktober 2014
MANNHEIMER MORGEN zur Installation MULTIPLE CHOICE von Merja Herzog-Hellstén, 18.07.2014 und 24.05.2014. Zum Interview ‚Kirche im SWR‘ zwischen Pfarrer Peter Annweiler (CityKirche Konkordien) und Merja herzog-Hellstén.
NÜRNBERGER ZEITUNG zur Ausstellung AEHETTRA von Merja Herzog-Hellstén, April 2014
OFFENBACH POST zur Ausstellung BUILD von Michael Craik und Merja Herzog-Hellstén,
08. Nov 2013 von Reinhold Gries.
FAZ, hr2 und RheinmainTV mit bigBONSAI, StadtgARTen VOGELFREI 10, Darmstadt
Hr2-Frühkritik am 22.08.2013
Ausschnitt, Bericht von Autor Rudolf Schmitz
Gartenkunstbiennale Darmstadt
StadtgARTen VOGELFREI 10
In den südlichen Stadtteilen Darmstadts
(…)“Wenn man eine Arbeit von Merja Herzog-Hellstén sieht, sie ist eine Finnin,
die hat aus einer Holzpaneel Wand eine Bonsai-Silhouette gesägt. Es sind die
kleinen japanischen Zierbäume. Das ganze ist an der Endstation der Linie 3 auf der Ludwigshöherstraße platziert.
Wenn nun eine Straßenbahn da einfährt, dann sieht man diese Straßenbahn durch die Bonsai-Silhouette hin durch; sieht Werbung, sieht Schrift, sieht Farbe, sieht so zu sagen die technische Seite unserer Stadtumgebung… und gleichzeitig merkt man, ok, wir müssen irgendwie ein Weg finden um mit Natur natürlich auch künstlich umzugehen
aber das miteinander in Harmonie zu bringen.“ (…)
Beschreibung: StadtgARTen Vogelfrei 10 in den südlichen Stadtteilen Darmstadts
RheinmainTV – 26.08.2013
Abschnitt in KULTUR CHECK zu BigBONSAI ab Minute 5:00.
PRESSEARTIKEL zu Szenische Installation BIOGRAMM ETANG ATHIS, Suisse Normande, Frankreich
Ouest France mercredi 06. 2012
MAIN-KINZIG-KUNST 21.1.2011 (pdf)
PRESSEARTIKEL zu BIOGRAMME (Gießener Allgemeiner, Gießener Anzeiger)
PRESSEARTIKEL zur MITTLERE SPHAERE (FAZ, FR, HA)
(HA)(…) Die Kunst steht im Raum nicht an erster Stelle. Sie ist nicht der Hauptgrund für den Besucher, die Kirche zu betreten. „Das Werk nähert sich langsam dem Betrachter an. Wer Interesse hat, kann sich damit beschäftigen. Aber es erträgt es auch, nicht beachtet zu werden“, erklärt die Künstlerin. „Es besitzt Präsenz, ohne egozentrisch nach Aufmerksamkeit zu suchen.“ (…)
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24./ 25. September 2011 (lu)
Frankfurter Rundschau, 24./25. September 2011, Detlef Sundermann
Hanauer Anzeiger, 23. September 2011 (ks/rg)
Evangelische Sonntagszeitung, 2. Oktober 2011, Detlef Sundermann
BIOGRAMME – Geschriebenes uns Gezeichnetes des LebensGalerie Trinkkur: Verein „Kunstvoll“ präsentiert Werke der Künstlerin Merja Herzog-Hellstén mit musikalischer Note
(…) “Dass die Künstlerin sich mit dem Menschen, seinem Tagesablauf und seinen Rhythmen befasst, sollte nicht nur mich interessieren!” Dr. Anton Merk zeigte danach die Hintergründe und Entwicklungsgeschichte der ausgestellten BIOGRAMME auf. Der Kunsthistoriker und ehemalige Leiter der Hanauer Museen scheint dazu besonderes berufen, hat er doch die Entwicklung dieser Kunstform (…) von Anfang an vor Ort miterleben können. (…)
Anders als Jackson Pollock, der in den 40er Jahren mit dem ganzen Körper Farbe rhythmisch bewegt aufgebracht hat, entwickelt die Künstlerin aus der Vorstellung fiktiver Personen und deren menschlicher und gesellschaftlicher Rhythmen kleine, typisierende Tuschezeichnungen, die Ursprungs-BIOGRAMME [Original-BIOGRAMME]. Daraus werden Einzelformen extrahiert und in unterschiedlichen medialen Formen bildnerisch neu arrangiert, verdichtet, zerdehnt und überschnitten. Der immer weiter getriebenen Segmentierung und Wiederholung dieser Formen liegt das Kompositionsprinzip der Fuge zugrunde, das in zwei- oder dreidimensionale Zeichnungen, Objekte oder sogar in einen begehbaren Raum umgesetzt wird, wie die Installation der ‚Mantrischen Fuge Nr. 2 Rotunde’ beeindruckend verdeutlicht. (…)
Wetterauer Zeitung, 24. Mai 2011 (emh)
Umstände des Menschseins wiedergeben
Merja Herzog-Hellstén stellt in der Remisengalerie am Schloss Philippsruhe aus
Anlässlich der Verleihung des Kunstpreises der EVO-AG stellte Merja Herzog-Hellstén im Juli unter dem Titel ‚Minute Circumstances I‘ aktuelle Arbeiten in Offenbach aus. (…) ‚Minute Circumstance II‘ ist nach den Lichtinstallationen ‚Wirbel‘ die zweite Soloschau der Hanauerin in der Remisengalerie am Schloss Philippsruhe.
‚Merja Herzog-Hellstén ist eine Erscheinug, die in Erinnerung bleibt‘, erklären die Mitglieder des Hanauer Kulturvereins, die glücklich sind, die akademische Künstlerin und Dozentin für einen weiteren Auftritt in ihren Räumlichkeiten begrüßen zu dürfen. (…)
Merja Herzog-Hellstén nimmt ihre Umgebung und die sie belebenden Menschen sehr wach wahr. Sie beschäftigt sich in der Entwicklung ihrer Konzeptkunst mit der Umsetzung von sinnlich Wahrnehmbarem und setzt dies mit geradezu wissenschaftlicher Genauigkeit oder durch Methoden wie empirischen Kartierungen in Bilder, Formen, Licht, Farben, Geräusche oder haptische Erlebnisse um.
Für den Betrachter erschließt sich das Verständnis des Dargestellten nicht alleine durch einen flüchtigen Blick, sondern braucht Raum und Zeit, um sich zu entwickeln. Das Vertsändnis setzt sich erst bei der Zusammenfassung von emotionalen und verstandsmässigen Wahrnehmungen im Inneren des Betrachters oder der Betrachterin zusammen. ‚Minute Circumstance II‘ zeigt Anlehnungen an die Luftblasenmalerei, die Herzog-Hellstén einst für eine Ausstellung im historischen Museum Schloss Philippsruhe entwickelte ebenso wie ihr Spiel mit organischen Formen, die sie in Kunststoff festhält. (…)
Zur Vernissage spricht Dr. Anton Merk, ehemaliger Leiter der Museen Hanaus.
FRANKFURTER RUNDSCHAU // HANAUER ANZEIGER, Maryanto Fischer, 09.10.2009
Die Grenzen sind fließend
Merja Herzog-Hellsténs und Roderik de Mans „Frozen Flashes“ im Haus der Stadtgeschichte
Man betritt schon eine andere, eigenartige Welt in den „multisensorisch“ orchestrierten Räumen der in Hanau wohnenden und dem BOK angehörenden Finnin Merja Herzog-Hellstén. Die Rollos der 180 Quadratmeter großen Industriehalle des Offenbacher Hauses der Stadtgeschichte sind dafür heruntergelassen. Aus schwarzen und weißen Boxen dringt elektroakustische Kammermusik des Amsterdamers Roderik de Man in den Raum. Die sphärischen Klänge des avantgardistischen Continuums bestehen aus einem Gewebe von insgesamt 20 voneinander unabhängigen Tonspuren. Wie die metallenen, eher feinen und zuweilen zittrigen Tonsequenzen wirken auch Herzog-Hellsténs Objektgruppen und „Spielfelder“.
Fünf „Criquets“ aus streng wirkenden Gitterskulpturen mit aus Tinte aufblühenden „Luftblasenbildern“ halten sich gerade so auf ihren dünnen Metallbeinchen. Sie kommen ins Zittern, wenn man sie vorsichtig berührt. Für „Elefanten im Porzellanladen“ scheint der ins Halbdunkel gedimmte Raum mit den vielen Lichtinseln nicht der rechte Ort. Hier ist sensibles Eingehen auf den Parcours gefragt.
„Mehr als 5 Besucher auf einmal wären für die subjektive Raumerkundung fast zu viel“, meint die Schöpferin dieser fragilen Welt, die sich fast ein Jahr auf diese neue Installation vorbereitet hat.
Erstaunen ist hier ebenso erwünscht wie unsicheres, mäanderndes Vorantasten um die Objekte herum, denn Herzog-Hellstén fällt nicht mit der Tür ins Haus. Auf Stimmung und Blickachsen muss man sich allmählich einstellen, dazu auf hölzerne Sockel klettern oder in die Hocke gehen und ständig die Standorte wechseln. Dann fängt man an zu verstehen: Hier geht es um eine tiefere Sensualität, irgendwo angesiedelt zwischen dreidimensionalen Objekten und zweidimensionalen Schatten und Bildern.
In der Gruppe „Hirschraum“ schaut eine kleine Geweihskulptur aus Wachs und Latex in einen Raumsektor, der durch abschließende Vergitterung beinahe wie der verschmalte Käfig eines Hammerwerfers wirkt. Von dieser ebenfalls mit einem Holzpodest ausgestatteten Bahn bleibt der Blick frei zu einer kreisförmig von der Decke hängenden Rundform und gereihten Geweih-formationen aus Draht und Kunststoffhaut, die an dünn geschabte Tierhautanoraks von Eskimos erinnern. Gegenüber stehen rhombische Gitterkonstruktionen und eine konkave Skulptur mit einem rosafarbenen Plateau, das schwebt wie eine Luftgondel.
„Meine Installation setzt sich mit Geschwindigkeiten und Bewegungsbahnen auseinander, auch mit der Überlappung von Zwei- und Dreidimensionalität und ihrer formalen Auflösung“, meint Herzog-Hellstén zu den schön geschwungenen transparenten Kunstoffbändern, die sich am Boden und an den Wänden zu konzentrischen Kreisen formieren, sich spreizen oder verzweigen oder aus elliptischer Bahn ausbrechen.
Die Grenzen zwischen den in den Raum schwingenden Wand- und Raumfigurationen und deren grauen bis achatfarbenen Schatten sind fließend. Auch „Sky-Islands“, Cumulus-Wolkengebilde und auf Plexiglas geklebten Materialcollagen sind dabei, ihre Materialität zu verlassen. Wenn man weiß, dass Herzog-Hellstén Geige und Klavier spielt, und da vor allem Debussy, versteht man auch die Empfindungswelt schwer zu deutender Arbeiten wie „Trans.port“, „Twist“, „Repeating Whispers“ und „Chimären“. Hier werden Stimmungen vermittelt, die sich festem Zugriff schnell entziehen.
Herzog-Hellstén und de Man sind auf der gemeinsamen Suche nach „Between the Alternatives“ liegenden Essenz von Kunst und Musik. In ihrem Labor künstlerischer Selbsterfahrung geht es auch um die Polarität von Licht und Schatten, von Positiv und Negativform, von Tonlinie und Kontrapunkt. Aber es fehlen die Sicherheiten, es gibt kein klares Innen und Außen. Kühle Farb- und Formgebung der Objekte, weniger die organisch wirkenden „foldable“-Liniendiagramme, entspricht den eingefrorenen (Gedanken-)Blitzen, welche die Künstlerin „Frozen Flashes“ nennt.
OFFENBACH POST, Reinhold Gries, 27.02.2009
NIEDERRHEIN NACHRICHTEN, Verena Schode, 26.11.2008
Fasziniert von den Rhythmen des Lebens
Drei Künstlerinnen setzen im BOK-Salon 13 einen „ImPuls“
In ihrer aktuellen Ausstellung in der Galerie des Bundes Offenbacher Künstler (BOK) zeigen drei Künstlerinnen Arbeiten unter dem Titel „ImPuls“. Drei etwas über einen Meter hohe Schattenrisse von springenden und spielenden Kindern hat Caroline Bachmann aus Spiegelstücken an einer Wand arrangiert. Die Bildhauerin erzeugt mit der alten Technik des Mosaiks eine frische, spritzige Gegenwartskunst. Auf dem Boden liegt eine Art dunkelroter Teppich. Er sieht aus wie eine Krake mit Fangarmen, könnte aber auch eine Galaxie darstellen oder die eindimensionale Abbildung einer Rosenblüte. Die Auflösung verblüfft: Bachmann hat den Schatten ihres wild abstehenden Haarschopfs wiedergegeben. Als drittes Werk hat sie ein kreisrundes Beet arrangiert. Hinter Kresse, Basilikum, Pfefferminze und Thymian steht eine kreisrunde Scheibe, die von einem roten Blinklicht beleuchtet wird.
Einen Kontrast dazu bilden die Zeichnungen der Finnin Merja Herzog-Hellstén. Im Eingang hängen vier Aluminiumrechtecke, die mit Motiven in Bordeauxrot bedeckt sind. Sie erinnern entfernt an Blasentang, schematisch dargestellt. Auf Papier sind in schwarzer Tusche Zeichen oder Wesen festgehalten. Die Motive wirken unaufdringlich bedeutsam, scheinen geometrisch und organisch zugleich, archaisch einfach und doch komplex. Herzog-Hellstén nennt sie Biogramme. Inspiriert wurde sie durch das rhythmische Erscheinungsbild des Geysirs. Darin sieht sie eine Analogie zum Wechselspiel des Lebens. Ein wiederkehrendes Element im Ausdruck der Künstlerin ist das Kartieren, um Phänomenen eine Form zu verleihen.
Anja Hantelmann zeigt Eitemperabilder und Tuschezeichnungen aus ihren Karussell-Serien. Menschen wirken wie in der Bewegung fest gefroren, die Umrisse teilweise aufgelöst, die Farben gebrochen, manchmal reduziert auf eine Hell-Dunkel-Malerei. Die Bilder sind nicht einfach nur schön, sie machen auch nachdenklich – drücken eine gewisse Ambivalenz zwischen Sehnsucht nach und Furcht vor Freiheit aus.
Alle drei Künstlerinnen widmen sich unterschiedlichen Erscheinungsbildern von Dynamik und Rhythmus im Leben. Das Thema bildet in der BOK-Galerie den faszinierenden gemeinsamen Nenner.
OFFENBACH POST, Tina Owczarek, 27.05.2008
Hanauer Künstlerin an der Luminale beteiligt
Hanau. Die Künstlerin Merja Herzog-Hellstén wird sich mit ihrem Lichtobjekt „Scanner“ an der Luminale 08 beteiligen. Unter dem Motto „Urban Romantic“ sollen 221 Projekte das Rhein-Main-Gebiet zwischen dem 6. und 11. April in ein riesiges Lichtspektakel verwandeln.
Die Hanauerin lädt Besucher im Offenbacher Rathaus dazu ein, ihrer Stadt eine Farbe zuzuordnen. Seit mehreren Jahren befasst sich Merja Herzog-Hellstén mir der empirisch-künstlerischen Kartierung. Im Zuge einer Visualisierung der Kommunikation zwischen Menschen und ihrem Land entstand so 2007 das Projekt „Wir sprechen uns“. (…)
Im Lichtobjekt „Scanner“, das zwei Meter lang, 1,90 Meter hoch und etwa 70 Zentimeter breit sein soll, stehen Farben, beziehungsweise farbige Lichter im optischen Mittelpunkt.
„Es geht um Farben, die mit den Themen eines Ortes in Beziehung gebracht werden sollen“, berichtet die Künstlerin, die das Werk zukünftig durch die Republik wandern lassen möchte – stets an Orte, die wie ein Rathaus innerhalb der organisierten Gesellschaft eine Schlüsselfunktion besitzen. (…)
Für die Darstellung ihres Scanners bediente sie sich der global lesbaren, browserunabhängigen Farbpalette. Mittels 216 Farben möchte sie eine vielfältige, bunte Lesemöglichkeit anbieten. An den Enden des Objekts ist jeweils die vermenschlichte Deutschlandkarte zu sehen.
Der Betrachter darf nach der Rezeption der Lichtspiele entscheiden, welche Farbe es seiner Stadt zuordnen möchte. Diese wird im „Deutschlandgesicht“ mit einem Schönheitsfleck markiert. Auf einer großen Tafel finden schließlich ca. 350 (Korrigierte Angabe durch die Künstlerin) Besucher Platz, um diesem Fleck ihre individuell gewählte Farbe und einen Platz zuzuordnen. Später soll die Quasi-Umfrage als Postkartenmotiv gedruckt werden. (…)
HANAUER ANZEIGER, Maryanto Fischer, 26.03.2008
Raumgebilde, Wasserzeichen und Luftblasen
Die Künstlerinnen Beisinghoff, Frigo und Herzog-Hellstén stellen im „Haus 10“ aus
Skulpturen und Installationen zeigen Barbara Beisinghoff (oben, re.) und Merja Herzog-Hellstén in der aktuellen Ausstellung in „Haus 10“, davon ist bereits seit Tagen das von Dorothea Frigo „verpackte“ Waaghäusl zu sehen. „Zeitfenster“ haben die drei Künstlerinnen ihre Ausstellung genannt. Anders als Politiker, die unter Zeitfenster einen abgegrenzten Zeitraum verstehen, fassen die Ausstellerinnen den Begriff poetisch auf und nutzen ihn als Metapher, um ihre künstlerischen Positionen zu verknüpfen.
Eingeprägte Zeichen
(…) Ihre Kollegin Herzog-Hellstén hat dagegen den versuch unternommen, einen extrem kurzen Augenblick in eine wesentlich längere Zeitspanne auszudehnen und dadurch überhaupt sichtbar zu machen. Unter dem Titel „Im Nu“ lässt sich das Füllen von fragilen Luftblasen beobachten, deren Hüllen schon bald zu platzen drohen. Es ist ein Warten, das sich mit der blitzartigen Explosion und dessen nachhall zu einem Zeitfenster verbindet.
SUEDDEUTSCHE ZEITUNG, FUERSTENFELDBRUCK, Ann-Kathrin Grosse, 14.02.2008
SUCHE NACH DER GRÖßTMÖGLICHEN FREIHEIT
Offenbacher Künstler schwimmen sich frei.
(…) Als auf ästhetischer Ebene anregend sowie auf inhaltlicher Ebene ansprechend gestaltet sich das Gesehene. Im Spagat zwischen frischem Innovationsgeist und gereiftem Handwerk begeistern die Arbeiten Bachmanns, Domacinovics, Hantelmanns, Herzog-Hellsténs, Kletzkas, Kriesches, Mühl-Kaufmanns und Stockmanns gerade und vor allem in ihrem Aufeinandertreffen. Acht völlig unterschiedliche Kunsträume eröffnen sich dem Besucher der Galerieräume. Jeder zeugt von einer gewissenhaften Auseinandersetzung mit dem Gemeinschaftsthema, das sowohl aus persönlicher als auch aus gesellschaftlicher Perspektive heraus bearbeitet wurde.
(…) Interessant auch die Installation „Bubble’s Portrait“ von Merja Herzog-Hellstén: Einen ganzen Raum hat die Hanauerin im Zeichen von Luftblasen gestaltet, die sie mit dem spannungsreichen Zustand des Freischwimmens assoziiert. „Das Schweben der Luftblasen lässt uns an das Uneingeschränktsein glauben!“
HANAUER ANZEIGER, Maryanto Fischer, 11.11.2006
BUND OFFENBACHER KÜNSTLER ZEIGT AVANTGARDISTISCHE GEGENWARTSKUNST IN DER GALERIE VON SCHLOSS PHILIPPSRUHE
Sich in unbekanntes Gewässer gleiten lassen, das kann ebenso beängstigend wie befreiend sein. Den festen Boden unter den Füßen aufzugeben, das muss nicht Absturz bedeuten, sondern kann zu neuen Aus- und Einsichten führen. Erst recht dann, wenn Künstler diesen Weg bewusst beschreiten und ihrem Erleben Form und Farbe verleihen. Acht Mitglieder des Bundes Offenbach Künstler (bok) laden seit Sonntag im Schloss Philippsruhe dazu ein, ihre kreativen Abenteuer zu teilen. (…)
Aber Zeit sollte der Besucher ohnehin mitbringen, wenn er bis unter das Dach des Schlosses steigt. Zu verschieden sind die künstlerischen Ergebnisse zum Thema „Freischwimmer“, als dass sie sich beim bloßen Ablaufen der Räume erschließen würden. Acht Künstler – acht Welten. Die von Merja Herzog-Hellstén umfasst sogar eine komplette Rauminstallation. Ein eigenes kleines Universum, ausgekleidet in gleißendem Weiß, hat die einzige Hanauer Ausstellerin geschaffen. An den Wänden klein- und mittelformatige Tuschearbeiten. In dezentem Blau und Grau gehaltene Luftblasen scheinen, hauchzart und zerbrechlich, der Wasseroberfläche zuzuschweben. (…) Die pinkfarbenen Nylonvorleger sind als Weg durch die Installation mit dem Titel „Bubble’s Portrait“ für Straßentreter genehmigt und das Gehgefühl auf den dicken Nylonnoppen der Ausleger ist Teil des Konzeptes: der feste Boden unter den Füßen scheint zu „schwimmen.“
HANAU POST, Dieter Kögel, 14.11.2006
DAS FLÜCHTIGE DES AUGENBLICKS WAHRNEHMEN
Zwei Künstlerinnen spüren im Haus der Stadtgeschichte in Malerei und Installation der Vergänglichkeit nach
„Für einen kurzen Moment raschelt die Folie. Instinktiv strafft sich der Körper, macht sich schmal auf dem elf Meter langen Weg durch die zarten Fahnen, die er nicht berühren möchte. Der Holzsteg, der ins Innere führt, schwingt im Rhythmus der eigenen Schritte. Für einen kurzen Moment bleibt die Welt ausgesperrt, fühlt man sich fast ein wenig geborgen in der flirrenden Weiße. Merja Herzog-Hellsténs Installation „flüchtig“ ist Blickfang und spannender Erlebnisraum der neuen Ausstellung im Haus der Stadtgeschichte, in der zwei Künstlerinnen nach künstlerische Ausdrucksmitteln für Phänomene gesucht haben, die sich eigentlich nicht fassen lassen: Die Vergänglichkeit der Zeit, flüchtige Augenblicke, Erscheinungsbilder, die sich ständig wandeln.
Mit ihren sehr unterschiedlichen Arbeitsweisen gelingt es den beiden Künstlerinnen, genau diese Momente im Betrachter anklingen zu lassen. (…)
Aus dem Flüchtigen hat auch Merja Herzog-Hellstén das Dauerhafte herauskristallisiert. Mit Kalk hat sie malerische Muster auf Metallplatten aufgebracht. Er stammt aus regionalem Wasser, das auf den Platten in unterschiedlichen Zeitspannen verdunstet ist und sich in ästhetisch reizvoller Gestaltung verewigt hat.
Kontrastreich ist auch ihre zentrale Installation. Das Holzgerüst, das einen Umfang von drei mal zwei mal elf Meter hat, lässt sich auf Rollen bewegen, bietet einen stabilen Rahmen für die mit Hitze behandelten fließenden Folienbahnen, in deren Mitte zwei Lichtkästen mit Wirbelmustern einen Punkt zum Innehalten markieren. (…)
FRANKFURTER RUNDSCHAU, Regine Seipel, 06.08.2005
VON DER FLÜCHTIGEKEIT DES AUGENBLICKS
(…) „Herzog-Hellstén hat für die Ausstellung eine begehbare Raum-Installation (Foto) geschaffen, die sich (…) mit dem Verständnis und der Bewältigung von Zeit auseinandersetzt. Durch das mit Folienbahnen behängte Holzgerüst kann der Besucher auf einem schmalen Steg wie durch einen Tunnel gehen. In dessen Mitte bringt ein Bewegungsmelder Lichtkästen zum Leuchten. Von der Flüchtigkeit des Augensblicks und stetigen Veränderunge zeugen auch weitere Arbeiten der gebürtigen Finnin, die seit einigen Jahren in Hanau ein Atelier hat. Auf Metallplatten hat sie Leitungswasser verdunsten lassen, das seine kalkhaltigen Spuren hinterließ. (…)
FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG, (as), 10.08.2005
DIE INTIMITÄT DES AUGENBLICKS
Ausstellung „fluechtig“ im Haus der Stadtgeschichte auf Spuren der zeit
(…) Dem Phänomen individueller Wahrnehmung temporärer Abläufe widmen sich Anja Hantelmann und Merja Herzog-Hellstén in ihrer Arbeit für das Offenbacher Haus der Stadtgeschichte. (…) Merja Herzog-Hellsténs Installation verleiht der Zeit eine sinnliche Dimension. Den mit halb transparenter Folie verhängten Quader durchmisst man wie ein Zeitreisender auf schwankenden Brettern. Schmal ist der Durchgang des lichtdurchwirkten Tunnels; man kommt nicht umhin, die fragile Folie zu berühren und Resonanzen auszulösen. Im Herzen der Passage aktiviert ein Bewegungsmelder fragile Lichtkaskaden. Dass es sich bei ihrer Arbeit um eine im Wortsinne vorübergehende Erscheinung handelt, versinnbildlichen nicht nur Räder an den Ecken der Konstruktion. In miniaturisierten Foto-Collagen dekonstruiert die Künstlerin ihr eigenes Werk und verweist auf dessen Endlichkeit. Andernorts zeigt sie Metallplatten, auf denen in einem wochenlangen Prozess Leitungswasser verdunstete und seine kalkhaltigen Spuren hinterließ. „Zeitkartierungen/Zeitschichtungen“ heißen diese abstrakt-organischen Zeugnisse der Vergänglichkeit, die ein längst abgeschlossenes Ereignis sichtbar machen.
Gerade für ein Haus, das Zeit zu konservieren versucht, berge die Ausstellung interessante Aspekte, meint Museumsleiter Dr. Jürgen Eichenauer, dessen Institut das Projekt mit dem Kulturamt, der Städtischen Sparkasse, und dem Hessischen Museumsverband finanziert hat.
OFFENBACH POST, Carsten Müller, 04.08.2005
WO DAS LICHT VERWISCHT
Ausstellung: Sperre oder Spur? – Merja Herzog-Hellsténs künstlerisches Thema sind Grenzen vieler Art
DARMSTADT. Wie wabernde Wölkchen liegen die Lichtreflexe auf der Innenwand des abgedunkelten Würfels, den Merja Herzog-Hellstén im Foyer des Liebighauses augestellt hat. Drei Scheinwerfer schicken Lichtschleier ins Dunkel, ihre Konturen verwischen in einen sachten Wirbel. Wo das Lichtweiß endet und das Schwarz beginnt, lässt sich nicht ausmachen. Man wird jedoch ins Innere geleitet; umzingelt von hölzernen Barrieren, die eine äußerliche Grenze Symbolisieren, führt der Weg ins grottenhafte Herzstück der Arbeit.
„BORDER_ZONE“ heißt die Installation – zu deutsch: Grenzbereich. Doch was sind Grenzen? Im Grunde sind sie nicht nur in der Kunst schwer fassbar, das will die 1969 in Finnland geborene und heute in Hanau lebende Künstlerin mit dieser Installation zeigen. Denn Grenzen vermitteln nur scheinbare Eindeutigkeiten. Wo Grenzen liegen, das ist durch Tradition, durch persönliche Erfahrung oder schlicht durch Definition festgelegt. Wie die Konturen des Lichts bei der Installation ins Dunkel driften, zerfließen auch viele andere Grenzen.
Sperre oder Spur? Eine Grenze kann, zum Bild geworden, vieles markieren. In ihren stillen Stoffbildern, in denen sie cremefarbene Baumwollbahnen zu horizontalen Linien spannt, verdeutlicht Merja Herzog-Hellstén schillernde Ambivalenzen. Die sinnliche Ästhetik ihrer Bilder rührt her von einer fast meditativen Konzentration: Sie hat auf Farbe verzichtet, die diszipliniert straffen, aber doch auch chaotisch fransigen Linien lenken den Blick.“
DARMSTÄDTER ECHO, Anja Trieschmann, 21.07.2004
STADTKULTUR – über die Ausstellung von Merja Herzog-Hellstén
„Seit Jahren erforscht die aus Finnland stammende Künstlerin Merja Herzog-Hellstén das Wesen und die Entstehung von Linien in Natur und Technik. Linien, die Flächen von einander trennen, Linien die etwas markieren, gehören zu den Grundlagen der traditionellen Malerei und Grafik, an deren Grenzen Herzog-Hellsténs Interesse jedoch nicht Halt macht. Im Galeriehaus, Wurzelbauerstraße 29, zeigt sie derzeit Skizzen und Objekte, aber auch eine Installation aus Luft und Licht.
Die Auflösung der herkömmlichen Kunstformen durch Reduzierung des Objekthaften, die bis zur „Entmaterialisierung“ gehen kann, ist ein Merkmal der so genannten Konzeptuellen Kunst. Das eigentliche werk existiert nicht in körperlicher Form, sondern wird nur mit Hilfe von Texten, Diagrammen, Projektionen und Demonstrationen „umschrieben“. Die inhaltliche Substanz entsteht erst durch die gedanklich-assoziative Vorstellungskraft des Betrachters. Wer Vergnügen am Erkennen hat, wer Grund und Hintergrund der Erscheinungen sehen will, der wird im Galeriehaus gut bedient. Die ausgestellten Dinge erinnern an diverse Manifestationen elementarer Kräfte.“
NÜRNBERGER STADTANZEIGER, Bernd Zachow, 24.03.2004
NACH LANGEM TAG STEHEN 21 LICHTKUNSTWERKE FEST
Jury urteilte unabhängig von bekannten Namen. (…)
LÜDENSCHEID. „Es war sehr anstrengend und sehr spannend“: Das ist das Fazit von Max Ohagen nach der Jury-Sitzung zum Lichtkunstpreis Lux.us.“ Gemeinsam mit Dr. Uwe Rüth, Inge Friebe, Dr. Georg Imdahl und Mischa Kuball hat der Marketingleiter der Stadtwerke entschieden, welche Künstler sich an der Ausstellung zum „Lux.us“ beteiligen dürfen. (…) So vielfältig Licht sein kann, so vielfältig waren auch die Einsendungen.“
LÜDENSCHEIDER NACHRICHTEN, (bis), 25.02.2004
EIN FREUNDENTANZ DES LICHTES
„Merja Herzog-Hellstén kommt aus einem Land, in dem sich der Wechsel zwischen Licht und Dunkelheit so offensichtlich und eindrucksvoll vollzieht, wie in nur wenigen anderen teilen dieser erde. Ihre finnische Heimat hat die Künstlerin zwar lange verlassen, das Bewusstsein über den mystischen Kontrast zwischen den Hellen und dem Obskuren sowie eine Sensibilität das sprichwörtlich Wesentlichen allerdings mit nach Hanau gebracht.
(…) „Wirbel“ titelt die momentan in der Remisengalerie des Schloss‘ Philippsruhe gezeigte Sammlung aktueller Arbeiten. „Wirbel“, das ist ein unkonventioneller Ausflug in die Welt der Linienstrukturen und des Lichts, jene sinnliche Welt zwischen Schatten und Silhouetten.
Dieser Tage sind die Fenster der Remisengalerie verriegelt. Kein Sonnenstrahl findet den Weg in den großen Ausstellungsraum. Der Schritt durch die Tür lässt die Wirren des Alltags vergessen. Ruhe füllt den Raum. Ein Blick auf die weißen Wände legt viele in sich verknotete Lichtstrukturen offen – Wirbel eben.“ (…)
HANAUER ANZEIGER, Mariyanto Fischer, 23.10.2003
WIE LINIEN ENTSTEHEN UND WAS AUS IHNEN WERDEN KANN
Die finnische Künstlerin Merja Herzog-Hellstén stellt ihre Installation „Wirbel“ in der Remisengalerie aus
„Merja Herzog-Hellsténs Linien sind entmaterialisiert, schroffe Risse im Holz. Von einer Seite angestrahlt werfen sie ein weiches Lichtgebilde an die Wand. Die Installation „Wirbel“ in der Remisengalerie zeigt eine eigenwillige Entwicklung von Linien.
Die finnische Künstlerin ist fasziniert von ihnen. Sie möchte wissen, wie Linien entstehen und was aus ihnen werden kann. Ihre Installation in der Remisengalerie ist ein Experiment dieser Forschung. (…)
Es riecht nach frischem holz. Trotz des Dunkels herrscht in dem Raum eine stille Leichtigkeit, die die Künstlerin „Wirbelatmosphäre“ nennt. Die Finnin beschäftigt sich hier nicht zum ersten Mal mit Linien. (…) Eine Ausstellung im Mai stellte die Frage nach der Entstehung von Linien, so dass die derzeitige Installation als eine Fortsetzung gesehen werden kann.
Herzog-Hellstén hat eine Einführung in das Kunstwerk erarbeitet: Sie ist 24,67 Meter lang – der Weg von der Eingangstür der Remisengalerie zur Installation in einem kleinen Raum. Im Abstand von 60 Sekunden laufen die Besucherinnen und Besucher den Weg entlang und lesen dabei die immer kleiner werdende Entfernung – sonst gibt es keine Aussagen über das Kunstwerk. „Ich habe diese Einführung gewählt, damit dem Besucher der weg zum Raum bewusst wird und er somit einen Übergang vom Alltag zum Kunstwerk erlebt“.“
FRANKFURTER RUNDSCHAU, Daniela Roland, 23.10.2003
FLORALE MUSTER AUS ROHEN EIERN ALS SPANNENDER PARCOURS
(…)“Das meiste Aufsehen dürfte diesmal die finnische Künstlerin Merja Herzog-Hellstén, die seit einiger Zeit in Hanau lebt, mit ihrer Installation verbuchen können. Sie hat Schalen von 500 rohen Eiern in einem Raum zu floralen Mustern dekoriert, durch die sie die Besucher auf einem mit Trittfliesen angelegte Parcours schickt. Im Einklang mit unterlegten Tönen und an die Füße geschnallten Platten will sie die Wahrnehmung von Bewegung irritieren. Der Zwang, sich vorsichtig bewegen zu müssen, wird durch filigrane exakt ausgearbeitete Bilder von Stacheln und Spitzen in jeder Form verstärkt – ob mit Nägeln gespickte Hölzer, Kakteen oder Nadeln, die in ihrer Fülle und Präzision den Betrachter auf Kurs halten.“
FRANKFURTER RUNDSCHAU, Regine Seipel, 00.00.2001